Über St. Pölten

Ziemlich exakt an der Schnittstelle zwischen Wien und Linz, zwischen Wachau und Mariazell liegend, brauchte St. Pölten lange, um sich seiner besonderen Lage bewusst zu werden. Noch bis vor kurzem prägten die „Ausdünstungen“ einer Fabrik das Odeur einer Stadt, an der man lieber so schnell wie möglich vorbeifuhr. Die Fabrik und ihre besondere Duftnote sind Geschichte.

Als in den 1980er Jahren die niederösterreichische Landespolitik daran ging, eine Hauptstadt für das Land zu suchen, fiel die Wahl des Volkes auf St. Pölten. Was ein Vierteljahrhundert später als die einzig vernünftige und logische Entscheidung angesehen werden muss, war damals nicht unumstritten.

Das Land Niederösterreich stattete St. Pölten mit einer neuen Skyline aus Stahlbeton- und Glasbauten aus, es folgten Kultureinrichtungen und andere Institutionen, die sich im Sog der Landeshauptstadtwerdung in der Stadt niederließen. St. Pölten hatte dabei das Glück, dass die junge Landeshauptstadt in keiner Phase zur Boom Town wurde, sondern gemütlich vor sich hin wuchs. Das niedrige Tempo der Entwicklung überhitzte weder die Konjunktur noch die Gemüter. Es ließ den Protagonisten Zeit, Ungleichgewichte in der Stadtentwicklung rechtzeitig zu korrigieren.

Nach einem Vierteljahrhundert als Landeshauptstadt hat sich St. Pölten als das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes etabliert. Die Einwohnerzahl steigt langsam aber beständig auf mittlerweile über 52.000, die Wirtschaft hat der Krise getrotzt und auch im Tourismusbereich hat St. Pölten nicht zuletzt durch Großveranstaltungen wie das frequency oder den 70.3 Triathlon stark aufgeholt.

Entscheidend für diese positive Entwicklung war, dass sich St. Pölten nicht auf den Landeshaupt-Bonus ausruhte hat oder auf fremde Hilfe wartete, sondern erkannte, dass der sicherste Weg zum Erfolg auf der Konzentration auf eigene Stärken und der Nutzung des eigenen Potenzials liegt. Nach wie vor gilt, die Nähe zu Weltstadt und Weltkulturerbe, zu Heiligtum und High-Tech – dieses kraftvolle Viereck – als Standortvorteil zu begreifen und die eigenen Stärken weiter auszubauen.

  • INFO

    Soroptimist International ist ein weltweites Netzwerk für berufstätige Frauen. Soroptimist International greift gesellschafts-politische Fragen auf und setzt sich in zahlreichen Projekten für Menschenrechte und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen ein.

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